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Dr. Wolfgang Lillge: Seuchen und Pandemien mit einer globalen Entwicklungspolitik bekämpfen

Dr. Wolfgang Lillge

Editor-in-chief of the Fusion Magazine, Berlin, Germany


Wenn wir davon sprechen, „Seuchen und Pandemien mit einer globalen Entwicklungspolitik bekämpfen“, bezieht sich dies natürlich unmittelbar auf die Ebola-Epidemie, die derzeit in Westafrika wütet und sich massiv in andere afrikanische Länder auszubreiten droht, aber auch ein hohes Potential besitzt, nach Süd- und Nordamerika und Europa überzugreifen.

Aber es geht nicht bloß um Ebola; es gibt eine Vielzahl andere alte und neue Krankheiten, die derzeit außer Kontrolle geraten und das nicht nur im Entwicklungssektor. Das Ebola-Virus und das eng verwandte Marburg-Virus sind jedoch wahrscheinlich die gefährlichsten Killer, die wir derzeit kennen. Ebola ist ein hochansteckendes Virus, das bis zu 90% der Menschen tötet, die von ihm befallen sind, was in den betroffenen Gegenden Angst und Schrecken auslöst. Ebola erschien erstmals 1976 in gleichzeitigen Ausbrüchen im Sudan und der Demokratischen Republik Kongo. Letzterer Ausbruch ereignete sich in einem Dorf in der Nähe des Ebola-Flusses, woher die Krankheit ihren Namen hat. Seitdem kam es zu mehreren kleineren Ebola-Ausbrüchen in entlegenen Gegenden, die alle eingedämmt werden konnten.

Die Lage in der Ebola-Regionen Westafrikas kann man nur als katastrophal beschreiben. Es sind die Bilder der Schwarzen Pest des 14. Jahrhunderts, die einem dabei in den Sinn kommen, wie sie von Organisationen wie den Ärzten ohne Grenzen und anderen beschrieben werden. Die bloßen Zahlen von offiziell 4033 Toten und 8400 Infizierten (Stand 10. Oktober) können die dramatische Lage nicht erfassen. Aufgrund fehlender Gesundheits- und Sozialinfrastruktur sind keinerlei verläßliche Angaben verfügbar. In mehreren Berichten sollen die Fallzahlen um das 3-10fache höher liegen. In einer anderen Berechnung heißt es, es werde über 20.000 Fälle bis 24. Oktober geben. Wenn sich jedoch nichts ändert und die Epidemie weiter wie bisher wüten kann, besagen Projektionen, daß in den nächsten sechs Monaten 4,7 Mio. Menschen infiziert und 1,2 Mio. Menschen gestorben sein werden.

Diese Aussichten sind in der Tat schrecklich, aber nicht wirklich überraschend.

Der Ursprung dieser Bedrohung für die Existenz der Zivilisation ist eindeutig das Britische Empire und dessen bewußte Politik, so viele Menschen wir möglich umzubringen, wenn nicht durch Krieg, dann durch tödliche Seuchen. Das ist die alte Überzeugung von Leuten wie Bertrand Russell und Prinz Philip, wie wir wissen. Das heißt nicht unbedingt, daß das Ebola-Virus in einem geheimen Labor in London oder anderswo gezüchtet wurde. Der Modus Operandi geht anders: Es ist die Politik des IWF, der EU-Troika und der Großbanken, die gezielt die Bedingungen schafft, unter denen Seuchen wie Ebola außer Kontrolle geraten.

Jeder in Europa und vor allem in den Vereinigten Staaten ist zu Recht über diese Situation verängstigt. Wir stehen vor einem Prozeß, der dem Schwarzen Tod im 14. Jahrhunderts sehr ähnelt, der sich im Zuge des Finanz- und Wirtschaftskollapses nach dem Zusammenbruch der Bankhäuser Bardi und Peruzzi in ganz Europa ausbreitete, verbunden mit dem Wahnsinn der Flagellanten und anderen verrückten Religionsfanatikern, wie wir sie heute in Form der ISIS-Terroristen wiedersehen.

Tatsächlich folgt die Obama-Regierung der gleichen gescheiterten Strategie bei der Bekämpfung der ISIS-Terroristen auch an der Heimatfront zur Bekämpfung der drohenden Ebola-Ausbreitung in den USA selbst. Nachdem sich jetzt eine zweite Krankenschwester in dem Krankenhaus in Texas mit Ebola angesteckt hat, wo ein Patient an dieser Seuche gestorben war, wird deutlich, daß das amerikanische Gesundheitswesen völlig unfähig ist, die Bevölkerung von Ebola zu schützen. In einem Konferenzanruf mit über 11.500 Pflegekräften der National Nurses United Union wurde aus den gesamten USA berichtet, daß das amerikanische Gesundheitswesen auf Seuchen wie Ebola gar nicht vorbereitet ist, und der Vorwurf richtete sich direkt gegen Obama, den Kongreß und die Landespolitiker, wobei gefordert wurde, daß Obama handeln müsse, um das Land und besonders die Pflegekräfte angesichts der „eindeutigen und unmittelbaren Gefahr“ für einer Ebola-Pandemie wirksam zu schützen.

Obama und die Regierungsinstitutionen haben die Bevölkerung einfach belogen, daß alles sicher und in Ordnung sei. Berichte aus praktisch allen amerikanischen Krankenhäusern lauten: Ärzte und Pflegekräfte sind für diesen Einsatz nicht ausgebildet, es gibt keine Schutzkleidung, infiziertes Material kann nicht richtig entsorgt werden, es gibt keine Respiratoren und es gibt keine Richtlinien – aller Behauptungen der Klinikleitungen und des CDC zum Trotz, man sei auf alles vorbereitet.

In den USA gibt es tatsächlich nur vier Einrichtungen, wo Ebola-Patienten nach der Schutzstufe 4 behandelt werden können. Solche Stationen der Schutzstufe 4 müssen von der Klinik räumlich getrennt sein, jeder Raum hat ein Vorzimmer, wo sich das Personal ihre persönliche Schutzkleidung an- und ausziehen kann. Innerhalb des Raums herrscht ein ständiger Unterdruck, so daß die Luft ins Innere hineingesaugt wird, anstatt nach außen zu dringen.

In Deutschland gibt es 7 solche Einrichtungen.

Aufgrund dieser Fahrlässigkeit besteht in den USA jetzt die reale Gefahr einer unkontrollierten Ausbreitung von Ebola im ganzen Land und darüber hinaus. Wie jetzt bekannt wurde, war der zweiten infizierten Krankenschwester erlabt worden, in einem Flugzeug von Texas nach Cleveland und zurück zu fliegen, obwohl sie schon erste Krankheitssymptome entwickelt hatte, und in diesem Zustand dürfte sie bereits hochansteckend gewesen sein.

Damit ist auch eine weitere Lüge widerlegt, daß die Ausbreitung von Ebola in den entwickelten Ländern sehr unwahrscheinlich sei.

Tatsächlich macht es für das Virus keinen Unterschied, in welchem Land es sein Unheil anrichtet. Wir, die Menschen selbst, bereiten den Boden für das Ebola-Virus, indem wir zulassen, daß die Abwehrmöglichkeiten gegen die Seuche niedergerissen werden, wie in Afrika, aber auch in der transatlantischen Welt in den letzten Jahrzehnten massiv geschehen ist. Zum Glück gibt es in diesem Zusammenhang aber auch einen Hoffnungsschimmer, und das sind die BRICS-Staaten und ihre Verbündeten, die sich an den umfangreichen Wiederaufbau der Realwirtschaft in ihren Regionen gemacht haben.

Auf dieser Graphik sieht man einen der Gründe für die Entwicklungen in Westafrika, vor allem in Liberia, Sierra Leone und Guinea. In dem Schaubild wird das Ausmaß von Armut in dieser Gegend im Vergleich zu Spanien, Deutschland und den USA gezeigt – wo auch dort die Lage ziemlich trostlos ist. Ich bin davon überzeugt, daß die hier wiedergegebenen Zahlen für die USA, Deutschland und Spanien nicht der Realität entsprechen – sie sind weitaus schlechter. Über es soll hier nur einen Eindruck geben. In Liberia leben 80% der Bevölkerung in Armut, in Sierra Leone 70% und in Guinea 47%.

 

Ein weiteres Schaubild zeigt einen Vergleich zwischen der Gesundheitsinfrastruktur, insbesondere Krankenhausbetten und Ärzte pro 100.000 Einwohner. Links in der Graphik sieht man wieder Liberia, Sierra Leone und Guinea, wo es jeweils nur 4-8 Krankenhausbetten pro 100.000 Einwohner gibt, was verschwindend gering ist im Vergleich zu USA, Deutschland und Spanien.

Bei den Ärzten pro 100.000 Einwohnern kann man Liberia, Sierra Leone und Guinea praktisch nicht erkennen, weil die Zahlen so niedrig sind, verglichen mit der eigentlich inadäquaten Situation in USA, Deutschland und Spanien.

Die Armut in Liberia und Sierra Leona hat sich in den letzten Jahren weiter verschärft, durch 14 Jahre interne Konflikte in Liberia und 11 Jahre in Sierra Leone, Kriege, durch die Länder praktisch unregierbar wurden. In der gesamten Zeit gab es praktisch kein Bildungswesen für die junge Generation, was die Bemühungen um Aufklärung der Bevölkerung über die Natur der Seuche und deren Bekämpfung erheblich kompliziert. 75% der liberianischen Bevölkerung sind infolge der Kriegshandlungen Analphabeten.

Damit sind diese beiden Länder eine ideale Brutstätte, wo sich Seuchen leicht ausbreiten können.

Aufgrund grober Fahrlässigkeit hat sich Ebola nach dem ersten Ausbruch unbemerkt mehrere Monate lang ausgebreitet. Man nimmt an, daß die ersten Fälle bereits im Dezember 2013 aufgetreten sind. Aufgrund mangelnder Überwachungs- und Laboreinrichtungen dauerte es bis 21. März 2014, bis der erste bestätigte Fall berichtet wurde.

Doch selbst dann hätte man die weitere Verbreitung von Ebola durch effektives Eingreifen noch stoppen können, wie es bei den Ausbrüchen zuvor gelungen war. Aber die Weltgesundheitsorganisation WHO, das internationale Gremium, das für die Reaktion auf Krankheitsausbrüche in erster Linie verantwortlich ist, war nicht in der Lage, entsprechend zu reagieren, da seine Kapazitäten in der Vergangenheit massiv beschnitten worden sind. Aufgrund umfangreicher Budgetkürzungen wurden erfahrene Mitarbeiter nach ihrer Versetzung in den Ruhestand nicht mehr ersetzt, und im Grunde ist es ein offenes Geheimnis, daß die WHO praktisch bankrott ist.

Die Ärzte ohne Grenzen sind die einzige große internationale Hilfsorganisation vor Ort, die mit über 300 Ärzten und Pflegekräften in der Region im Einsatz ist, aber sehr schnell durch die rapide ansteigende Zahl von Infizierten völlig überfordert war. Aufgrund der um sich greifenden Hysterie in der Bevölkerung wurde das medizinische Personal tätlich angegriffen, und infizierte sich selbst in hoher Zahl, da sie mit völlig unzureichendem Schutz arbeiten müssen. Mindestens 250 von ihnen sind vom Virus dahingerafft worden.

Selbst der Präsident der Weltbank, Yong Kim, sagte auf dem jüngsten Treffen von IWF und Weltbank in Washington: „Wir, die Weltgemeinschaft, haben in der Ebolakrise kläglich versagt. Jetzt, wo auch Fälle in Spanien und den Vereinigten Staaten aufgetaucht sind, ist die Gefahr, daß das Virus auch auf andere europäische Länder übergreift, recht hoch. Wir wurden von Ebola auf die Probe gestellt, und wir haben versagt. Unsere Reaktion war kläglich. Deswegen sage ich den Finanzministern: Sehen Sie sich an, was in Spanien geschieht. Es wir noch viel schlimmer werden.“

Es schon sehr ironisch, milde gesagt, solche Bemerkungen von einer Institution zu hören, die für das Elend in Afrika eine Hauptverantwortung trägt.

Wir haben es ebenso unterlassen, in Europa selbst eine adäquate Gesundheitsversorgung zu behalten. Die Gesundheitssysteme in den meisten europäischen Ländern bewegen sich fast alle am Rande des Bankrotts und wurden auf ein bloßes Minimum zurückgefahren. In Deutschland waren sämtliche Gesundheitsreformen der letzten Jahrzehnte reine Sparprogramme, um Krankenhäuser und andere Einrichtungen kosteneffektiv zu machen. Ein Aspekt davon war der Abbau von Krankenhausbetten in Europa zwischen 2003 und 2014, wie in dem Schaubild dargestellt wird. In Deutschland allein sollen in den kommenden Jahren mehr als 300 weitere Krankenhäuser geschlossen werden.

Die Lage hat sich genauso entwickelt, wie wir bereits in den 1970er Jahren vorausgesagt haben, als Lyndon LaRouche die Bildung einer Arbeitsgruppe angeordnet hatte, die in der Folge eine Studie erarbeitete, in der die Folgen für die Weltbevölkerung und die Biosphäre insgesamt vorausgesagt wurde, sollte die Nullwachstumspolitik, wie sie damals vom IWF und der Weltbank betrieben wurde, nicht drastisch geändert würde. Wir sagten damals voraus, daß unter einer solchen Politik ein globaler ökologischer Holocaust die zwangsläufige Folge wäre.

Wir prognostizierten im einzelnen:

1. Ein biologischer Holocaust würde sich in einzelnen Hunger- und Seuchenwellen entwickeln, einer Abwärtsentwicklung in exponentiellen Stufenfunktionen, bis schließlich zu eine allgemeine Zusammenbruchsphase der Biosphäre eintritt – die wir den Namen „Biologischer Holocaust“ gaben.

2. In diesem Prozeß würden neue, mutierte tödliche Seuchen auftreten, die der Mensch bisher nicht gekannt hat und die die geschwächte Körperabwehr überwinden würden. Wir behaupteten, daß die Kombination aus alten, tödlichen Krankheiten und neuen „rekombinierten“ Erregern das Potential hätten, noch schlimmere Verheerungen anzurichten als die Schwarze Pest des 14. Jahrhunderts.

3. Wir sagten auch voraus, daß die Kosteneffizienz-Programme von IWF und Weltbank zu umfangreicher Wüstenbildung, Verödung und Bodenerosion führen würden, während es in den empfindlichen Urwaldgebieten zum ökologischen Kollaps kommt. Die zunehmende Wüstenbildung und die Zerstörung des photosynthetisch wichtigen Regenwalds hätte globale Auswirkungen auf das Wettergeschehen.

Diese Voraussage aus den 70er Jahren bekam ihre erste tragische Bestätigung durch den Ausbruch von HIV/AIDS Anfang der 80er Jahre, und ist eine genaue Kopie von dem, was sich jetzt mit Ebola abspielt. Das Zaire-Ebola-Virus, der Typ, der jetzt für den Ebola-Ausbruch in Westafrika verantwortlich ist, ist der virulenteste der fünf bekannten Stämme, und es gibt Hinweise darauf, daß er im Zuge der massiven Verbreitung noch virulenter werden könnte. Auch die gängige Feststellung, daß Ebola nicht durch Tröpfchen übertragen werden kann, muß in Frage gestellt werden, denn in einer dichten Infektionslage wie in Westafrika, wo es viele Infizierte auf engstem Raum gibt, wird die Seuche leicht auch über die Luft übertragen durch den Speichel, Durchfall und andere Körperausscheidungen, welche die Hauptsymptome dieser hämorraghischen Krankheiten sind.

Das ist ein absolutes Alptraumszenario, das man nur durch eine massive Eindämmung des Virus in den betroffenen afrikanischen Ländern und darüber hinaus beenden kann. Die bisher ergriffenen Maßnahmen waren alle zu wenig und zu spät. Die Verbreitung des Virus war stets schneller als die Maßnahmen zu seiner Eindämmung, besonders seit sich das Virus aus den Waldgebieten hinausbewegte und in die städtischen Zentren der betroffenen Länder vordrang.

Daß die Epidemie so nicht eingedämmt werden konnte, liegt aber auch an der Natur der Krankheit selbst. Wenn sich jemand mit dem Virus infiziert hat, ist er oder sie nicht ansteckend, bevor die Symptome dann plötzlich auftreten. Ohne Behandlung sterben die meisten Infizierten dann oft in wenigen Tagen und können das Virus dann unkontrollierbar weiter verbreiten. Außerdem sind die ersten Symptome einer Ebola-Infektion fast identisch mit denen, die man bei Malaria und vielen anderen tropischen Krankheiten entwickelt, die in vielen Teilen Afrikas weit verbreitet sind. Doch selbst wenn ein Infizierter frühzeitig erkannt wird, gibt es in den afrikanischen Ländern keine Gesundheitsinfrastruktur, um die Kontaktpersonen ausfindig zu machen.

Die Aufgabe, Ebola einzudämmen und zu besiegen, ist also gewaltig. Wo stehen wir?

Es gibt weitere Äußerungen in den USA über die völlige Unzulänglichkeit von Obamas Reaktion af die Krise. Dr. Michael Osterholm, Direktor des Center for Infectious Disease Resarch and Policy an der Universität Minnesota und ein prominenter Public-Health-Wissenschaftler und Biosicherheitsexperte, hat auf einem jüngsten Symposium an der Johns Hopkins University erklärt, es gäbe keine wirksame Politik der US-Regierung im Umgang mit der Ebola-Krise. „Als der Präsident vor fünf Wochen ankündigte, 3000 Militärs nach Afrika zu schicken,“ sagte Osterholm, „dann waren es in der vorigen Woche erst 200 und heute sind es 300 vor Ort, die logistische Hilfe leisten – jedenfalls nicht 3000, was immer noch völlig unzureichend wäre.“ Demnach ist praktisch so gut wie nichts passiert. Plan A ist gescheitert, und es gibt keinen Plan C.

Nur um noch hinzuzufügen: Nach einem Kommentar, der am 17. September von Dr. Osterholms Zentrum veröffentlicht wurde, besteht die Möglichkeit, daß das Ebola-Virus durch Aerosolteilchen übertragen werden kann. Deswegen sollten alle Helfer von Infizierten Respiratoren und nicht nur Gesichtsmasken tragen. Die Autoren fordern das CDC und die WHO auf, derartige Respiratoren zu besorgen und an das gesamte medizinische Personal, das in Afrika gegen Ebola kämpft, zu verteilen.

Zur sofortigen Intervention, um die Epidemie einzudämmen, brauchen wir eine internationale Notmobilisierung, ein umfangreiche Anstrengung, um die notwendige Gesundheitsinfrastruktur in Westafrika aufzubauen. Dazu gehören der Ausbau von Isolationszentren, der Einsatz mobiler Labore zur Verbesserung der Diagnosemöglichkeiten, die Einrichtung von zweckbestimmten Luftbrücken, um Personal und Ausrüstungen nach und in Westafrika zu transportieren, und der Aufbau eines regionalen Netzes von Feldlazaretten sowie der Einsatz mobiler medizinischer Rettungseinheiten, um infiziertes Pflegepersonal zu behandeln. Auch der Einsatz von Hospitalschiffen in den westafrikanischen Häfen könnte den Sofortreaktion auf die Krise unterstützen.

Das muß eine internationale Anstrengung sein, den fast alle entwickelten Länder, besonders die USA, Rußland und Japan haben Kapazitäten, um große biologische Bedrohungen zu bekämpfen. Das amerikanischen und russische Militär und wahrscheinlich auch andere Länder müssen ihre Fähigkeiten zur Eindämmung von biologischen Gefährdungen verfügbar machen. Zusätzlich müssen Kräfte wie das Technische Hilfswerk mit massiv ausgeweiteten logistischen Kapazitäten eingesetzt werden, natürlich in enger Zusammenarbeit mit den souveränen Regierungen der betroffenen Länder.

Nichts weniger als ein solch umfangreicher Einsatz hat eine Chance auf Erfolg. Und wie Lyndon LaRouche kürzlich äußerte, muß es das unmittelbare Ziel sein, die Zahl der Ebola-Toten zu senken. Nur so bestehe Aussicht, eine potentielle Katastrophe für die gesamte Menschheit abzuwenden.

Ganz wichtig ist aber auch ein Plan C, der die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Ebola betrifft. Dies wäre das wirksamste Mittel zur Eindämmung der Seuche auf mittelfristige Sicht. Vielversprechend in diesem Zusammenhang ist eine Mitteilung der russischen Gesundheitsministerin, daß Rußland in zwei Monaten einen neuen, experimentellen Impfstoff gegen Ebola nach Afrika schicken werde. Die Wirksamkeit des Impfstoffs, der dann vor Ort getestet werden soll, sei etwa 70-90%. Auch in Kanada wird an einem Ebola-Impfstoff gearbeitet, der aber noch einige Monate der Entwicklung braucht.

Erfahrungsgemäß sind Impfstoffe der beste Schutz vor Viruserkrankungen. Die Pocken wurden beispielsweise mit dieser Methode ausgerottet.

Im Falle von Ebola ist die Herausforderung an eine solche Impfkampagne unvergleichlich größer. Kein anderes Virus tötet seine Opfer so schnell wie das Ebola-Virus. Das Virus hat eine extrem schnell laufende Uhr. Um es einzudämmen, müssen wir mindestens genauso schnell sein wie diese innere Virusuhr, ansonsten wird es unseren Bemühungen zu seiner Eindämmung immer ein Schritt voraus sein. Aber wenn es gelingt, eine genügend großen Teil der Bevölkerung zu impfen , läßt sich die rapide Verbreitung des Virus verlangsamen und letztlich ganz stoppen. Das muß ebenfalls ein internationales Projekt unter Beteiligung von USA, Rußland, China und Europa sein.

Der weitere unmittelbare Schritt muß die umfangreiche wirtschaftliche Entwicklung Afrika sein, besonders der Aufbau einer Gesundheits- und Transportinfrastruktur – nicht nur in den von Ebola betroffenen Ländern Westafrikas, sondern auf dem gesamten Kontinent, auf ein Niveau, wie wir es heute in Europa oder den USA haben. Hierfür ist der seit kurzem angelaufene Kooperationsprozeß der BRICS-Staaten das geeignete Vorbild – weg von der destruktiven Politik, die bankrotten westlichen Banken mit Bail-out- oder Bail-in-Geldern zu füttern, die die Realwirtschaft noch weiter zerstören.

Wir haben wiederholt auf die Bedeutung des neuen wissenschaftlichen und kulturellen Optimismus verwiesen, der sich auf der Erde im Rahmen von Chinas Kernfusionsplänen zum Abbau von Helium-3 auf dem Mond entwickelt hat. Hieraus muß auch der Ansatz für eine Biologische Verteidigungsinitiative entstehen, wie sie Lyndon LaRouche wiederholt in der Vergangenheit gefordert hat, um Ebola und andere Krisen eines Dunklen Zeitalters daran zu hindern, die gesamte Menschheit zu zerstören.

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